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Kriminaltango im Gesundheitswesen – Ausgabe September 2017

Kriminaltango im Gesundheitswesen – Ausgabe September 2017

Heute erzähle ich Ihnen den Fall von Paula (Namen zum Persönlichkeitsschutz geändert).

Paula kam vor einiger Zeit in meine Praxis und erzählte mir folgende Leidensgeschichte:

Sie war als Verdingkind früh von ihren Eltern auf einen Bauernhof weggegeben worden und musste schon als Kind härteste Arbeiten verrichten. Mit der Zeit (als Teenager und junge Erwachsene) begann sie im täglichen Leben Störungsfelder im Umfeld wahrzunehmen und Dinge zu «sehen», für die niemand eine Erklärung hatte. Da man damals damit nicht umgehen konnte, «diagnostizierten» die Ärzte bei Ihr eine «schizoide Wahrnehmungsverschiebung» und setzten sie in der Folge auf schwere Psychopharmakas. Sie bekam auch einen Beistand, der ihr helfen sollte, sich im täglichen Leben «zurecht zu finden».

Von diesem Beistand ist sie wegen ihren Wahrnehmungsverschiebungen zeitlebens nie losgekommen, war öfters auch in der Psychiatrie und musste immer schwere Medikamente zu sich nehmen, die sie zwar «ruhigstellten», bei ihr aber auch schwere Nebenwirkungen erzeugten. Als sie meine Praxis aufsuchte, war sie kurz davor, auf Anraten der Ärzte ihren Darm operieren zu lassen, wovor sie ziemlich Angst hatte. Damals war sie 77-jährig, ein menschliches Wrack, absolut medikamentenabhängig und traumatisiert durch die Bevormundung ihres gesetzlichen Beistandes und der Art, wie man ihr zeitlebens begegnet war.

Ich begann sie mit der Biontologie und der Informationsmedizin langsam wieder aufzubauen. Ihre gesundheitlichen Probleme kurierten langsam aus, nach und nach konnte sie ihre Medikamente absetzen und ihre Leber- und Nierenwerte stabilisierten sich. Ja, es gelang mir sogar, dass sie wieder Lebensfreude erlangte, in die Natur ging, sich bewegte und allgemein mehr Lebenswillen entwickelte und begann, Verantwortung für ihren Alltag zu übernehmen.

Sie koppelte sich mit der Zeit immer mehr von ihren Ärzten ab, was natürlich nicht allen gefiel. Ein Telefongespräch mit ihrem uneinsichtigen Beistand verdichtete in mir den Verdacht, dass auf dem Rücken von Paula ein paar Dinge ziemlich schief gelaufen waren in ihrem Leben. Sie wurde absichtlich unmündig gehalten, so erschreckend das klang, um das «System» am Laufen zu halten, von dem Viele durch die Jahre profitierten.
Und dann fragen wir uns manchmal, weshalb unser Gesundheitssystem so teuer ist?

Doch der Kriminaltango geht weiter: Nach einem Jahr Behandlung bei mir hatte sich der Gesundheitszustand von Paula soweit stabilisiert, dass sie körperlich in einer guten Verfassung war, ihre abhängigmachenden Medikamente absetzen konnte und es ihr allgemein viel besser ging.Doch dann nahte neues Unheil. Sie hätte umziehen müssen, weil die ganze Liegenschaft renoviert werden sollte. Ihre Wohnung verlassen zu müssen, in welcher sie ihr ganzes Leben zugebracht hatte und sich darin wohlfühlte, war für sie ein Gräuel. Sie war ziemlich aufgelöst und in Panik, als sie mir davon erzählte.

Eines Tages berichtete sie mir, dass ihr Beistand eine Wohnung in einem Altersheim für sie gefunden hätte. Allerdings war diese mit der Auflage verbunden, dass sie sich wieder bei ihren Ärzten anmelden und die OP durchführen musste, zu welcher diese Ärzte ihr geraten hatten.
Paula als «Bevormundete» hatte keine Möglichkeit, sich dieser Anweisung zu widersetzen (sie war nicht unterschriftsberechtigt), war vom Goodwill ihres Beistandes abhängig und schien diesen Knebelvertrag akzeptieren zu müssen.

Dann hörte ich lange nichts mehr von Paula. Sie kam nicht mehr in die Behandlung, meldete sich nicht mehr und ich befürchtete das Schlimmste für sie. Leider hatte ich aber keine Möglichkeit, mit ihr in Kontakt zu treten.

Als sie sich endlich nach einem halben Jahr wieder meldete und sogar in meine Praxis kam, erkannte ich Paula nicht mehr wieder. Sie zitterte am ganzen Körper, war in einem desolaten Zustand und hatte diese OP hinter sich, die ihr quasi aufgezwungen worden war. Dabei hatten die Ärzte ihr lediglich einen gutartigen Tumor rausgeschnitten.

Und nun frage ich Sie: In was für einer Welt leben wir, dass Menschen über Menschen ein Urteil abgeben können, die sie nicht einordnen können, nur weil sie sie nicht verstehen? Die ohne Konsequenzen Fehldiagnosen stellen und Handlungen durchsetzen dürfen … wohlgemerkt nicht zum Wohle ihrer Patienten, sondern um sich schadlos zu halten und ihre eigene Tasche zu füllen? Und die damit auch noch durchkommen, vom System protektioniert und geschützt werden, weil wir scheinbar nichts Anderes «kennen» und es immer schon so war? Weil unser Gesundheitssystem von allen guten Geistern verlassen, der gute Menschenverstand abhanden gekommen ist und Schmarotzer unterstützt werden, ganz im Sinne von Hippokrates, dessen Eid Ärzte heute noch leisten:

«Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht.»


Geschichte von Daniel Schwander erzählt und HEGAS Chiesa verfasst.

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