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Die Schulmedizin, wie sie leibt und lebt

Die Schulmedizin, wie sie leibt und lebt

 

Ein Landwirt, der durch unglückliche Umstände nur noch 50% arbeitsfähig geworden war, sollte in die IV abgeschoben werden, weil sich die Kostenträger nicht darüber einigen konnten, wer die Nachfolgekosten dieses Debakels übernehmen sollte.

 

Der Mann, der mir durch einen Kumpel aus meiner Zeit als Angestellter empfohlen wurde, ist erst 56, neun Jahre vor seiner Pensionierung und bereits jetzt ein körperliches Wrack, als er vor ein paar Wochen in meine Praxis kam.

Er konnte fast nicht gehen, hatte grosse Schmerzen in den Beinen und man konnte sehen, dass sie aufgedunsen waren. Die Stauungen in den Beinen hatten zu Blutergüssen geführt und der Anblick war alles andere als vorteilhaft.

Als ich ihn fragte, was ihm passiert sei, sagte er mir, dass sein Fussgelenk vor langer Zeit durch einen Unfall zertrümmert worden sei. Vor einiger Zeit sei er operativ ’zusammengeflickt’ worden, doch sei der Fuss danach nie mehr richtig geheilt. Ausserdem wurde bei ihm eine Hepatitis C diagnostiziert, eine Borreliose und ein Magen-Darminfekt, der zu einer Magen-Darmoperation geführt hatte. Danach kam es nie mehr gut mit seiner Gesundheit, ja, es wurde sogar stetig schlimmer, so, dass er vor Schmerzen seit 2 Jahren nicht mehr als 1-2 Stunde pro Tag arbeiten konnte.

Verlassen, abgestossen, verbannt, auf die Bank gesetzt! Es gibt immer einen Weg! Nehmen Sie ihn!

Alle Eingriffe hatten nichts gebracht und er hing jetzt mitten im IV-Prozess, denn der Staat verfügte auf Grund der Sach- und Kostenlage: ‘Du bist 56, Dich rangieren wir jetzt aus, Du musst jetzt 100% IV-Bezüger werden.’ Was für eine Arroganz eines Systems, das sich sonst immer darüber beklagt, dass unsere Sozial- und Gesundheitskosten stetig wachsen.

Dieser ‘Krieg’ läuft im Moment grad hin und her und er steht in dem Hickhack mittendrin, ziemlich hilflos und alleine, weil ihn niemand ernst nimmt. Man will einen Schuldigen finden, denn irgendeiner muss die Verantwortung übernehmen für das Desaster, dass der Mann nicht mehr gesund werden kann. Es trifft sich anscheinend gut, dass man die ganze Chose auf den Fussgelenk-Spezialisten abwälzen kann, weil der damals eine Fehldiagnose gestellt hatte, die zu der OP und den Nachfolge-Diagnosen führte und der Mann nicht mehr gesund wurde.

Irgend einer musste immer ‘schuld’ sein. Die Hepatitis C hatte man in den Griff bekommen, die Borreliose auch, man verschrieb dem Patienten eine Antibiotika-Kur, der Magendarm-Problematik begegnete man mit einer Operation, auch die Verletzungen am Fuss wurden mit einer OP ‘gerichtet’.

Schulmedizinisch war das keine grosse Geschichte, doch dass der Mann am ganzen Körper Schmerzen und vor allem kein Gefühl in den Beinen mehr hatte und fast nicht mehr laufen konnte, war ein dummer Nebeneffekt. Am Einfachsten und eine Variante war, den Mann jetzt als Schmerzpatienten abzuschreiben. Die andere Variante, aus ihm einen Rheumapatienten zu machen. Bei beiden Varianten konnte man ihn zu 100% der IV zuordnen.

Doch jetzt kommt’s: Dieser Mann, ein Landwirt, wollte noch mindestens 50% arbeiten, denn er fühlte sich auf dem Land wohl, arbeitete jahrelang als Landwirt ohne eigenen Hof (er war in der Stadt aufgewachsen) und hatte immer mitgeholfen, die Felder und Äcker zu bestellen, da er sich in der Natur am Wohlsten fühlte. Genau dies aber wird ihm verwehrt, weil das System eine ‘systemgerechtere Lösung’ für diesen Menschen vorgesehen hatte.

Ihm und mir geht es aber gegen den Strich, auf diese Weise abgeschoben zu werden, da er noch Kraft und Mut hat, dem Leben auf seine Weise gerecht zu werden. Er will mit seinen Fähigkeiten der Gesellschaft zu 50% dienen, da er sich noch zu 50% arbeitsfähig fühlt.

Man muss sich das mal vorstellen: Da will einer sein Scherflein dazu beitragen, ein menschengerechtes Leben in dieser Gesellschaft zu führen, so gut es ihm gelingt. Aber nein, dem Staat ist es lieber, einen Mann mit 56 Jahren ruhig zu stellen und nach dem Motto ‘aus den Augen, aus dem Sinn’ aus einem sinnerfüllten Leben wegzurationalisieren und die Allgemeinheit mit fast einer halben Million Franken an Sozialgeldern zu belasten. Um leben zu können, braucht dieser Landwirt vielleicht 4’000 Franken im Monat, mal 12 Monate mal 9 Jahre … man rechne selber.

Ich persönlich finde das alles wenig wertschätzend diesem Manne gegenüber. Einem einfachen Arbeiter mit einem ungebrochenen Arbeitswillen … in was für einem seltsamen System leben wir eigentlich? Mir ist ein einfacher Mann in seiner einfachen Sprache viel lieber – denn diese sind noch offen und klar und ehrlich in ihren Ansprüchen – mehr als viele dieser abgehobenen Akademiker, die glauben, sie wüssten, wie die Menschen-Welt funktioniert. Einfachheit ist beileibe kein Mangel an Intelligenz.

Als er so vor mir sass, sagte er auch, es täte ihm leid, er könne nichts machen, er sei austherapiert und werde bald in die IV abgeschoben, obwohl er noch 50 % arbeiten könnte. Als ewiger Schmerzpatient konnte oder wollte ihm die Schulmedizin nichts Anderes anbieten als Tabletten und Operationen. Ausser der Krankenkassenversicherung habe er kein Geld – klar, als Landwirt hat man nicht viel Geld – und zum Zeitpunkt des Unfalles hatte er keine Versicherung, die die Kosten hätte übernehmen können.

Ich konnte das nicht einfach so stehen lassen und habe ihm angeboten, dass ich ihn behandeln würde und wir uns überlegten, in welcher Form er eines Tages einen Ausgleich erbringen könne. Für mich als Träger meines Institutes ist es wichtig, die Verpflichtungen zum Wohl der Menschen einzuhalten, die schon die ‘Genfer Konvention’ fordert und daran halte ich mich. Sein spontanes Angebot war zwar, er könne Fenster reinigen, oder anderes. Doch fand ich, er könnte mir aus der Landwirtschaft erzählen, wie das dort läuft, weil mich das sehr interessiert.

Als ich mit der Therapie begann, fand ich heraus, dass er neben der Borreliose auch den Epstein-Bar-Virus in sich trug (der wie wir in der letzten Ausgabe gelesen hatten, der Verursacher für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist). Er reagierte auch höchst sensitiv auf Elektrosmog, denn er lebt in Schlieren in einem Elektrosmog-Mekka. Es gehe ihm gut, wenn er nicht dort sei, denn überall um ihn herum würden Antennen auf die Dächer gebaut.

Also empfahl ich ihm, so viel wie möglich barfuss zu gehen, um die Ionen in seinem Körper zu balancieren, auch, damit diese Entzündungen endlich abschwellen konnten. Auch wenn es ihm nicht möglich war, sich mehr als 1,5 Stunden am Stück zu bewegen, machte er geltend, dass er jeden Tag mindestens 2 Stunden verteilt über den ganzen Tag selbst mit Schmerzen arbeiten könne.

Ich habe dann auch seinen Nacken mit Mikrostrom therapiert und eine systematische Therapie angewendet. Er war ohne Partnerin, hatte wohl auch Themen in seiner Ursprungsfamilie zu lösen (traumatische Hintergründe waren erkennbar) und seine Elektrosensitivität, all die Bakterienherde in seinem System, die Kreislaufschwierigkeiten und Nierensteine hatten zu seinem Zustand geführt, in welchem sein Körper nicht richtig heilen konnte.

Schon während der Behandlung fühlte er sich sehr wohl, nahm die Schmerzen reduzierter wahr und wollte nach der Sitzung als erstes ein bisschen zu Fuss gehen, sich bewegen. Als er nach 2 Wochen wieder erschien, rief er schon einen Tag vorher an und berichtete, dass er sich nach der ersten Sitzung schon unglaublich viel besser gefühlt habe – es sei wie Tag und Nacht gewesen. Es gehe ihm 10x besser als zuvor und er sei motiviert, jeden Tag 1 Stunde mehr zu leisten.

Er fühle sich viel besser, habe sehr viel mehr Energie, zwar immer noch Schmerzen in den Beinen, doch könne er jetzt 2 Stunden zu Fuss gehen. Er habe viel mehr Motivation, sei leichter geworden, nehme auch viel mehr wahr und seine emotionalen Ausbrüche hätten sich verringert. Nochmal mit Nachdruck betonte er, dass er als Landwirt endlich 50% arbeiten gehen wolle und der Natur dienen, denn das sei sein Leben.

Ich bin erschüttert über unser System, das nicht zulässt, einen so hoch motivierten Landwirt selbst mit seinen körperlichen Einschränkungen arbeiten zu lassen, sondern ihn der Bequemlichkeit halber einfach auf die Seite schieben und ohne wertschätzende Beschäftigung in einer Einrichtung verkümmern lassen will, wo er nicht hingehört. Das würde einem Menschen wie diesem den letzten Lebenswillen brechen.

Das Angebot, das die Schulmedizin bereit hielt, waren Medikamente (die er vermutlich tonnenweise ‘umsonst’ bekommen würde) und Operationen, um irgendwann als Schmerzpatient oder Rheumaklient zu enden. Was mir immer Schwierigkeiten bereitet, wenn das System KEINE vernünftige Alternative bietet für einen solchen Menschen sondern nur sagt, ‘wir haben jetzt einfach nichts mehr’ und ‘jetzt bist Du einfach Rentner’.

Ich gab ihm am Ende der Sitzung noch einen Anhänger mit, um den Elektrosmog zu neutralisieren und sich ein bisschen besser geschützt zu fühlen.

 

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